Klimafreundlich wirtschaften: Riedel spart mit Solarstrom und Speicher
Nachhaltige Energielösungen gewinnen in der energieintensiven Lebensmittelproduktion zunehmend an Bedeutung. Wie sich Energieautarkie, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit mit moderner Photovoltaik-Technik vereinen lassen, zeigt ein Praxisbeispiel aus Wildeshausen: Die Thomas Riedel GmbH, Hersteller feinster Wurstspezialitäten mit Sitz im niedersächsischen Wildeshausen, hat diesen Schritt konsequent umgesetzt. Gemeinsam mit dem Energieunternehmen EWE installierte das Unternehmen eine großflächige Photovoltaikanlage samt innovativ gesteuertem Batteriespeicher auf einer betriebseigenen Freifläche. Das Ergebnis: Rund 80 Prozent des jährlichen Strombedarfs werden künftig vor Ort selbst erzeugt und gespeichert – kosteneffizient, zuverlässig und CO2-arm.
Energieversorgung auf Industriestandard neu gedacht
Das neue Energiesystem bei Riedel besteht aus einer Photovoltaikanlage mit 1.806 Modulen auf rund 4.665 m² Freifläche und einer Leistung von 999 kWp. Ergänzt wird sie durch einen intelligenten Batteriespeicher mit 1.380 kWh Kapazität. Gesteuert wird die Anlage durch das Energiemanagementsystem „okean“ der EWE-Tochter be.storaged – für maximale Eigenversorgung, gezielte Laststeuerung und automatisch optimierte Stromkosten.
Durch diese Kombination kann Wurstspezialitäten Riedel rund 80 Prozent seines Strombedarfs direkt vor Ort selbst erzeugen. Der intelligente Betrieb des Batteriespeichers ermöglicht dabei eine vollautomatisierte Nutzung verschiedener Anwendungsszenarien. Neben der Eigenverbrauchsoptimierung vermeidet das System teure Lastspitzen und verbessert die Energiebeschaffung nachhaltig. Der Speicher lädt sich automatisch mit günstigem Strom auf und stellt die gespeicherte Energie bedarfsgerecht bereit – etwa bei steigenden Strompreisen oder in sonnenarmen Zeiten.
Nils Spöring von be.storaged erklärt: „Der durch okean gesteuerte Batteriespeicher ergänzt die Photovoltaikanlage perfekt und stellt sicher, dass die erzeugte Energie effizient genutzt wird. Dadurch kann das Unternehmen praktisch jederzeit auf eine zuverlässige Stromquelle zurückgreifen. Mit der intelligenten Vernetzung von Erzeugungseinheiten wie PV-Anlagen, Batteriespeichern oder Ladesäulen wollen wir ein ganzheitliches Energiesystem schaffen und Kunden bei der Dekarbonisierung ihres Standortes unterstützen. Alle Komponenten ergeben nur dann ein zusammenhängendes Bild und werden effizient genutzt, wenn sie von einem holistischen System zentral zusammengeführt werden.“
Die CO2-Bilanz überzeugt. Mit dem System spart Riedel jährlich rund 440 Tonnen CO2 ein – bei gleichzeitig deutlich erhöhter Versorgungssicherheit.
„Mit dem Batteriespeiche nutzen wir Solarstrom auch dann, wenn keine Sonne scheint. Das reduziert unsere Abhängigkeit von schwankenden Strompreisen erheblich und verbessert unsere Planungssicherheit“, so Geschäftsführer Thomas Riedel.
Die Investition sei nicht nur betriebswirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein klares Signal an den Markt: Nachhaltigkeit gehört heute zur Erwartungshaltung großer Handelsketten – und ist damit strategischer Wettbewerbsfaktor.
Flexibilität für energieintensive Prozesse
Gerade in der Lebensmittelbranche, wo Produktionsprozesse rund um die Uhr laufen und große Mengen an Kühl- oder Kochenergie nötig sind, lohnt sich die Kombination aus Erzeugung und Speicherung besonders. Der Batteriespeicher wird automatisch dann geladen, wenn Strom günstig ist, und stellt Energie bereit, sobald der Bedarf oder Preis steigt. Das reduziert Lastspitzen, schont das Netz und senkt Betriebskosten messbar.
„Die Anlage erfüllt alle Anforderungen an eine zukunftsfähige Energieversorgung in der Industrie“, sagt Michael Porsch, EWE-Kundenbetreuer. „Neben den wirtschaftlichen Vorteilen profitieren Unternehmen auch von der Versorgungssicherheit und der positiven Außenwirkung.“
Signalwirkung für die Branche
Dass die Riedel GmbH knapp zwei Millionen Euro in die klimafreundliche Energieversorgung investiert hat, unterstreicht: Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind längst kein Widerspruch mehr. Vor allem, wenn regionale Partner wie EWE Planung, Umsetzung und Netzmanagement aus einer Hand liefern. Überschüssiger Strom wird direktvermarktet oder netzdienlich eingespeist und leistet damit zusätzlich einen Beitrag zur Energiewende.
„Dieses Projekt zeigt, dass es für Industriebetriebe vielfältige und nachhaltige Wege bei der Transformation gibt“, fasst Christian Friege, Marktvorstand bei EWE, zusammen. „Wir laden andere Betriebe der Lebensmittelwirtschaft ausdrücklich ein, sich inspirieren zu lassen.“
Kontakt:
EWE VERTRIEB GmbH
business.ewe.de/solar
Thomas Riedel GmbH
www.riedel-wurstwaren.de
Ausgabe September/Oktober 2025 „Der Lebensmittelbrief/ernährung aktuell”